Die Dortmunder Westfalenhallen haben den Auftritt des umstrittenen Historikers Daniele Ganser offenbar abgesagt. Zuvor hatte es viel Kritik gegeben, vor der die Hallenverantwortlichen jetzt anscheinend einknicken.
Die Veranstaltung des Schweizer Historikers Daniele Ganser findet am 27. März 2023 nicht in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Damit reagieren die Westfalenhallen auf den massiven öffentlichen Druck der vergangenen Wochen.
Wie ein Sprecher der Westfalenhallen Dortmund am 3. Februar gegenüber RUHR24 bestätigte, haben die Dortmunder Westfalenhallen beschlossen, den Ganser-Vortrags „Warum ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen?“ abzusagen.
Über die Gründe für die Absage der Veranstaltung Daniele Gansers bleiben die Westfalenhallen im Vagen. Gegenüber RUHR24 heißt es nur: „In den vergangenen Wochen hat es intensive Diskussionen in der Dortmunder Öffentlichkeit um die geplante Veranstaltung Dr. Daniele Ganser am 27. März gegeben. Diese nimmt die Westfalenhalle Dortmund sehr ernst. Nach verschiedenen Gesprächen, auch mit unserer Gesellschafterin der Stadt Dortmund, haben wir beschlossen, den Vertrag mit der NEMA Entertainment GmbH zu kündigen.“
Der Schweizer Historiker ist umstritten. Vor allem seine Aussagen über den Einsturz des World Trade Centers 7 (WTC7) am 11. September 2001 in New York sowie sein Vergleich zwischen der Spaltung von Geimpften und Ungeimpften während der Corona-Pandemie und dem Dritten Reich sorgen immer wieder für Kontroversen.
Seit Wochen diskutiert die Dortmunder Politik, ob es richtig ist, Daniele Ganser in den Dortmunder Westfalenhallen auftreten zu lassen. Grüne und CDU wollten das Thema in den Dortmunder Stadtrat bringen, um den Auftritt zu verhindern.
Auch das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund (ADIRA) kritisierte den geplanten Auftritt von Daniele Ganser in den Westfalenhallen. Das Netzwerk forderte die Verantwortlichen auf, „die Bekämpfung von Antisemitismus und Verschwörungsideologien ernst zu nehmen und hieraus entsprechende Konsequenzen zu ziehen.“ (Hier weitere Dortmund-News bei RUHR24 lesen)
Zuletzt meldete sich sogar ein Sprecher des Dortmunder Oberbürgermeisters Thomas Westphal (SPD) zu Daniele Ganser zu Wort und machte klar: „Wenn die Geschäftsführung der Westfalenhallen die Veranstaltung nicht durchführt, würde der Oberbürgermeister das gut verstehen und dies als Gesellschafter mittragen und unterstützen.“
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