Borussia Dortmund distanziert sich von Demokratie und Menschlichkeit

Busfahrer Christian Schulz fährt seit 2011 die Profi-Mannschaft von Borussia Dortmund. Ein Bericht der „Ruhr Nachrichten“ sorgt jetzt aber für Wirbel. Grund dafür ist die politische Einstellung des 52-Jährigen, soll Schulz doch am 6. Februar 2021 zu den Mitgründern des Dortmunder Stadtverbands von „dieBasis“ gezählt haben.

Hierbei handelt es sich um eine demokratische Partei auf der Basis des Grundgesetzes, die auch bei den vergangenen Wahlen zum Bundestag und zum Landtag zugelassen war.

Borussia Dortmund ist die politische Richtung dieser basisdemokratischen Partei aber anscheinend nicht genehm und übt Druck auf deren Mitglieder aus, in diesem Fall auf ihren Busfahrer.

Der Verein hat nun gegenüber dem Portal sport.de erklärt: „Die Positionen der Partei, für die er sich in der Vergangenheit engagiert hat, sind mit den Positionen von Borussia Dortmund nicht im Ansatz vereinbar.“

Der Fahrer selbst erklärte gegenüber der Regionalzeitung, dass er sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes mittlerweile „ruhen lässt“. Dies sei seine „freie Entscheidung“ gewesen. „Keiner, tatsächlich niemand bei Borussia Dortmund hat mir dazu geraten.

 

Blicken wir mal auf die Positionen der Basis:

In der Satzung heißt es: Die Basis “ ist eine Partei im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und im Sinne des Parteiengesetzes.

Totalitäre, diktatorische, gewalttätige sowie undemokratische Bestrebungen jeder Art lehnt die Partei entschieden ab.

Die Partei wirkt an der Gestaltung eines freiheitlichen demokratischen Staats- und Gemeinwesens mit, das allen Menschen ein selbstbestimmtes und verantwortliches Leben ermöglichen soll. Eine freiheitliche Gesellschaft beruht auf den folgenden vier Säulen:

Die Freiheitsrechte sind die wichtigsten Grundrechte. Eine freiheitliche Gesellschaft kann es nur geben, wenn Macht und Machtstrukturen begrenzt und kontrolliert werden.

 Das Menschsein und die Beachtung der Menschlichkeit des anderen dienen als Leitbild in einer freiheitlichen Gesellschaft, in der die Menschen einen liebevollen, friedlichen Umgang miteinander pflegen.

Eine demokratische Gesellschaft erfordert basisdemokratische Willensbildung, bei der sich alle mündigen Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt an politischen Entscheidungen beteiligen können.

Das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger erfordert Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Übernahme von Verantwortung im Sinne von Eigen- und Fremdverantwortung.“

Und in der Selbstbechreibung: „dieBasis ist die neue starke Kraft der Gesellschaft – Sie vereint Menschen, die in Frieden und Freiheit leben und miteinander bessere Entscheidungen treffen möchten.

Wir stellen wichtige Fragen und sehen die heutigen Herausforderungen als eine Chance, unser Land und unsere Gesellschaft demokratischer und menschlicher zu gestalten.“

 

Welche Positionen lehnt Borussia Dortmund also im Ansatz ab?

 

– In Frieden und Freiheit leben

–  Miteinander Entscheidungen treffen

– Land und Gesellschaft demokratischer und menschlicher gestalten

Ein Vereinsverbot ist gemäß §3 VereinsG auszusprechen, „wenn durch Verfügung der Verbotsbehörde festgestellt ist, dass seine Zwecke oder seine Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder dass er sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung richtet“. 

Rechtsanwalt Ludwig meint hierzu: „Innenministerin Nancy Faeser, Innenminister Herbert Reul, Sie sind am Zug.“

Hier gefunden: https://t.me/RA_Ludwig/6420

Der Beitrag auf sport.de:

Borussia Dortmund bereitet sich derzeit in der Schweiz auf die anstehende Bundesliga-Saison vor. Derweil sorgt eine investigative Recherche der „Ruhr Nachrichten“ für Aufsehen. So soll Busfahrer Christian Schulz Mitglied bei der Corona-Protestpartei „dieBasis“ sein. Die Schwarz-Gelben haben sich von der politischen Einstellung des 52-Jährigen distanziert.

Christian Schulz fährt seit 2011 die Profi-Mannschaft von Borussia Dortmund. Ein Bericht der „Ruhr Nachrichten“ sorgt jetzt aber für Wirbel. Grund dafür ist die politische Einstellung des 52-Jährigen, soll Schulz doch zu den Mitgründern des Dortmunder Stadtverbands von „dieBasis“ gezählt haben.

Die Partei gibt es seit 2020 und hatte sich aufgrund des Unmuts über die damals geltenden Corona-Maßnahmen gebildet. Wie es heißt, engagierte sich auch Schulz bei „dieBasis“, wurde sogar auf der Gründungsversammlung in den Vorstand gewählt und sei dort „bis heute stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes“.

BVB distanziert sich von Schulz‘ politischer Einstellung

Borussia Dortmund weiß über Schulz‘ Tätigkeit Bescheid und äußerte sich gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ zur politischen Haltung des Busfahrers. Der Vereine habe Schulz „schon vor einigen Monaten deutlich mitgeteilt, dass Positionen der Partei, für die er sich in der Vergangenheit engagiert hat, mit den Positionen von Borussia Dortmund nicht im Ansatz vereinbar sind“.

Weiter heißt es: „Herr Schulz hat uns daraufhin mitgeteilt, dass er sich nicht mehr aktiv politisch in der besagten Partei engagiert, dass er sein Amt ruhen lässt und bei der nächsten Wahl nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung stehen wird.“ Schon jetzt würde Schulz nicht mehr an Sitzungen teilnehmen, gab er an. Der Klub habe die Information, dass Schulz „unserem intensiven Gespräch schon vor Monaten“ hat „Taten folgen lassen“.

Der Fahrer selbst erklärte gegenüber der Regionalzeitung, dass er sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes mittlerweile „ruhen lässt“. Dies sei seine „freie Entscheidung“ gewesen. „Keiner, tatsächlich niemand bei Borussia Dortmund hat mir dazu geraten“, sagte Schulz, der in Zukunft nach eigener Aussage nicht mehr für einen Posten bei „dieBasis“ kandidieren werde. Gleichzeitig beteuerte Schulz, dass sich die Partei von „Reichsbürgern“ und „jeglichem Rechtsextremismus“ distanzieren würde.

Brief an den Investigativ-Reporter der Ruhrnachrichten

Lieber Ulrich

Es schreibt dir deine ehemalige Kollegin Mara Böhm, die du vielleicht noch als Michael in der Erinnerung deiner Emsdettener Zeit hast.

Mit Interesse habe ich gelesen, dass du einen sicher zielstrebig recherchierten, unglaublich investigativen Underground-Report über den BVB-Busfahrer Christian Schulz geschrieben hast.

Stopp, das wäre ja eine halbe Lüge. Weitaus mehr als das Interesse überwiegt bei mir das Entsetzen.

Wie tief ist der Ulrich gesunken, habe ich mich gefragt, als ich deinen Bericht gesehen habe.

Ich habe nur den Teil vor der Bezahlschranke gesehen (dem Medienhaus Lensing schmeiße ich nicht einen einzigen Euro in den Rachen), aber das hat mir gereicht.

Über das Fremdschämen bin ich schon hinaus. Unbändige Wut steigt in mir auf, wenn ich lese, höre, sehe, was so genannte Journalisten an Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Verdrehungen in der Bedienung von Narrativen heute so von sich geben.

Du also auch. Aber irgendwie wundert mich das auch nicht, wenn ich an meine Erfahrungen mit dir in der Emsdettener Zeit zurück denke. Andere Menschen waren dir egal, wenn es darum ging, die Direktiven „von Oben“ durchzusetzen. Wie lässt sich das mit dem christlichen Gewissen eines Theologen vereinbaren, in dessen Kirche ein Narrativ die Nächstenliebe ist?

Jetzt beteiligst du dich anscheinend an dem verzweifelten Versuch der Regierenden und ihrer handlangernden Altmedien, alles in die rechte Ecke zu stellen und zu Verfassungsfeinden abzustempeln, was nicht auf Regierungslinie ist und dem Narrativ widerspricht.

Nicht Christian Schulz ist ein Verfassungsfeind – diese Assoziation stellst du ebenso her wie die zu Rassismus und Diskriminierung. DU bist ein Feind unserer Demokratie, wenn du oppositionelles Handeln als illegitim darstellst. Du diskriminierst jemanden wegen seiner Einstellung.

Du machst dich zum Handlanger eines immer stärker autoritär agierenden Staatsapparats. Du bist für mich damit ein Täter, du demontierst unsere Demokratie.

Damit lieferst du mir ein gefundenes Fressen für die Rubrik „Wehret den Anfängen“ auf meinem Blog. Gerne habe ich deinen Bericht als mahnendes Beispiel dafür aufgenommen, wie jemand Gefahr läuft alles zu verlieren, was ihm lieb und teuer ist, wenn er nicht die richtige Einstellung vertritt. Du schreckst vor einem Rufmord nicht zurück, der einen Menschen um seine wirtschaftliche Existenz bangen lassen muss, der nicht anders getan hat, als sich in einer demokratischen Partei zu engagieren.

Hast du dir die Mühe gemacht, dich mit der Basis-Partei auseinanderzusetzen? Oder hat dich die Einordnung der Basis durch den politisch gesteuerten Verfassungsschutzes als Corona-Protestmilieu legitimiert, einen Menschen derart an den Pranger zu stellen mit einer Begebenheit, die zudem schon Monate zurück liegt.

Bei einem Blick in die öffentlich zugängliche Satzung der Basis (https://diebasis-partei.de/partei/satzung) kannst du nämlich lesen, dass die Partei auf dem Fundament unseres Grundgesetzes agiert und totalitäre, diktatorische, gewalttätige sowie undemokratische Bestrebungen jeder Art entschieden ablehnt.

Diese Partei ist vom Bundeswahlleiter zu Wahlen zugelassen, hat an Wahlen teilgenommen und trägt damit an der demokratischen Willensbildung in diesem Staat bei.

Wer mit Diffamierungen diesen Prozess zu behindern versucht – wie du mit deinem Artikel – trägt  im Gegenteil nicht zum demokratischen Prozess bei.

Wenn es in deiner Investigativgeschichte über Christian Schulz einen Demokratiefeind gibt, auf den der Verfassungsschutz ein Auge haben sollte, dann bist du das.

Mit einem freundlichen Gruß der kollegialen Missbilligung

Mara

Brief eine RN-Lesers an den Investigativ-Reporter

„Ich finde es eine Ungeheuerlichkeit, dass das grundgesetzlich verbriefte Recht von Bürgern, sich in einer demokratischen Partei politisch zu organisieren (Art. 21 GG) per Gesinnungsschnüffelei von einem Nachrichtenportal zum Anlass genommen wird, einen sog. ‚Investigativ-Artikel‘ mit offenbar verleumderischer und denunziatorischer Absicht zu veröffentlichen.

Dieses Vorgehen ist zutiefst antidemokratisch, anmaßend und offenbart einen befremdlichen Berufsethos als Journalisten. Was bitte ist daran investigativ, die Zugehörigkeit eines Busfahrers zu einer regierungskritischen Partei aufzudecken?

 

Die Partei ‚dieBasis‘ ist eine neue, zugelassene demokratische Partei aus der Mitte der Gesellschaft, die weder zwischenzeitlich verboten wurde, noch vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig eingestuft wird.

 

Darüber hinaus handelt es sich bei den Demonstranten mitnichten pauschal um ‚Coronaleugner‘, sondern um Kritiker der Corona-Maßnahmen und der Corona-Gesundheitspolitik. Auch hier erfolgt über diesen meines Erachtens als Zitat (‚sagen die einen‘) getarnter Hetzbegriff ein Negativ-Framing und damit eine Delegitimierung eines weiteren grundgesetzlich verbrieften Rechtes – nämlich des Demonstrationsrechtes beziehungsweise das der Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG). Hierzu ist auch die gezielte Verwendung des inzwischen negativ konnotierten Begriffs ‚Querdenker‘ zu zählen!

 

Es entsteht der Eindruck, dass Grundrechte für Ihresgleichen offenbar nur noch für diejenigen gelten, die die ‚richtige Gesinnung‘ haben.

 

Es ist beschämend zu sehen, dass sich der Busfahrer nun nach einem ‚intensiven Gespräch‘ mit dem bereits zuvor informiert gewesenen BvB veranlasst sah, sich angeblich ‚völlig freiwillig‘ aus der Basis-Partei zurückzuziehen!

 

Mit eher unfreundlichen Grüßen

 

Jochen Kahl“

Hier gefunden: https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/leser-kritisiert-berichte-ueber-bvb-busfahrer-als-antidemokratisch-w1775737-2000586848/