Die westlichen Sanktionen verhindern eine Reparatur des Öllecks der letzten Turbine von Nord Stream 1. Habeck hat nun mitgeteilt, dass die Pipeline in absehbarer Zeit nicht mehr eingeschaltet wird.
Von Thomas Röper auf Anti-Spiegel
Da westliche Medien behaupten, es sei Gazprom, das einer Wiederaufnahme des Betriebs von Nord Stream 1 im Wege steht, müssen wir uns hier die Details der Geschichte anschauen. Dabei wird klar, dass es die Staaten des Westens sind, die Nord Stream 1 beerdigt haben. Aber der Reihe nach.
Reparaturen und Sanktionen
Die Turbinen, die Gas durch Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland pumpen, wurden von Siemens hergestellt und werden von einer Siemens-Tochter gewartet und repariert. Das verhindern nun aber die Sanktionen, die die EU, Kanada und Großbritannien verhängt haben. Alle diese Länder haben Sanktionen gegen alle Aspekte des russischen Öl- und Gassektors verhängt, wozu auch die Turbinen von Nord Stream 1 gehören. Politiker der EU behaupten zwar, die Sanktionen würden Nord Stream 1 nicht berühren, aber das stimmt schlicht nicht. Wäre es so, könnte die EU-Kommission problemlos den von Gazprom geforderten offiziellen Brief schreiben, in dem Gazprom rechtsverbindlich mitgeteilt wird, dass diese Turbinen von den EU-Sanktionen ausgenommen sind. Diesen Brief schreibt die EU-Kommission jedoch nicht.
Bei Kanada ist die Sache noch offensichtlicher. Das einzige Werk, in dem die Turbinen gewartet und repariert werden können, befindet sich in Kanada. Kanada hat sich jedoch geweigert, wie in dem Wartungsvertrag vorgesehen, eine Turbine nach Russland zurückzuschicken. Damals wurde, wir erinnern uns, die entsprechende Turbine von Kanada nach Deutschland geschickt. Das widerspricht jedoch den Verträgen und ein solcher Vertragsbruch kann Folgen haben, zum Beispiel versicherungstechnische. Daher lässt Russland die Turbine nur wieder ins Land, wenn sie gemäß den gültigen Verträgen gewartet und geliefert wird.
Das ist jedoch nicht der Fall, weshalb die Turbine nun in Deutschland liegt. Daran, dass Russland die Turbine aus diesen Gründen nicht zurücknehmen kann, ändern auch medienwirksame Fototermine von Bundeskanzler Scholz bei der Turbine nichts.
Hinzu kommt, dass die Siemens-Tochter Industrial Turbine Company (UK) Limited, die für Wartung und Reparatur der Turbinen zuständig ist, ihren Sitz in Großbritannien hat und britische Sanktionen ihr verbieten, die Turbinen zu warten oder zu reparieren. Das wird gleich noch wichtig, wenn wir uns das Verwirrspiel anschauen, das die deutschen Medien veranstalten.
Damit Nord Stream 1 wieder eingeschaltet werden kann, brauchen Russland und Gazprom daher Garantiebriefe der EU, Kanadas und Großbritanniens darüber, dass die Turbinen von Nord Stream 1 von deren Sanktionen nicht betroffen sind. Weder die EU, noch Kanada oder Großbritannien machen Anstalten, diese Briefe zu schreiben.
Der Schaden an der letzten Turbine
Zuletzt war nur noch eine Turbine in Betrieb, die Ende August zur routinemäßigen Inspektion abgeschaltet wurde. Dabei wurde ein Ölleck entdeckt, das nach russischer Sicht den sicheren Betrieb der Pipeline verhindert. Die westlichen Medien stellen das anders dar und behaupten – mit ausgesprochen geschickten Formulierungen, die wir uns gleich näher anschauen werden -, die Pipeline könnte trotz des Schadens weiterhin betrieben werden.
Gazprom hat in einer langen Erklärung auf Telegram darauf reagiert. Hier übersetze ich den entscheidenden Teil der Erklärung:
Hier weiterlesen: https://www.anti-spiegel.ru/2022/dank-der-sanktionen-nord-stream-1-dauerhaft-ausser-betrieb/