Screenshot ARTE

Eine Collage über das Ende einer Demokratie und den Beginn einer Diktatur, vergangen UND GEGENWÄRTIG zugleich.

So schnell kann’s gehen von der Demokratie zur Diktatur. Berlin 1933 – das Tagebuch einer Großstadt ist eine Collage über das Ende einer Demokratie und den Beginn einer Diktatur „vergangen und Gegenwärtig zugleich“ beschreibt Arte selber den Film. Wer genau hinschaut kann die Parallelen erkennen. Wieder gibt es Menschen, die alles mitmachen und nur wenige, die sich wehren.

Aus Berlin, der vibrierenden Metropole der Weimarer Republik, wurde 1933 in nur wenigen Monaten die Hauptstadt des Dritten Reichs. Die Ereignisse des Jahres werden aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen erzählt. Grundlage sind Tagebücher und Briefe, Bilder und Filme. Eine Collage über das Ende einer Demokratie und den Beginn einer Diktatur, vergangen und gegenwärtig zugleich.

Als das Jahr 1933 beginnt, ist Berlin eine der modernsten Städte der Welt. Eine pulsierende Metropole, in der sich die Gegensätze aneinander reiben. Zwölf Monate später ist von den Widersprüchen und der Vitalität nichts geblieben. Die Stadt ist einer Partei und einem „Führer“ unterworfen. Berlinerinnen und Berliner jubeln der neuen Macht zu, ziehen sich vor ihr ins Privatleben zurück oder fliehen – wenn sie denn fliehen können, bevor sie in den Kerkern verschwinden.

Stadt und Menschen erleben einen Ritt ins Verderben – für einige Betrachter ein erhoffter Aufbruch oder nur ein kurzer Spuk, für andere das Signal zur Flucht. Die Gesellschaft spaltet sich, der demokratische Staat wird zersetzt.

Als Adolf Hitler ohne eigene Mehrheit Reichskanzler wird, treiben er und seine Verbündete in Politik, Industrie und Bürgertum die Spaltung voran: Neuwahlen werden ausgerufen, Zeitungen verboten, Positionen in Staat und Verwaltung von Parteifreunden besetzt. SA und NSDAP übernehmen den Staat und bringen noch mehr Gewalt in den Alltag.

Die zerstrittene Opposition kann der NSDAP-Propaganda nur wenig entgegensetzen, die NSDAP erlangt die Mehrheit bei der Neuwahl und muss beim Ermächtigungsgesetz nur sozialdemokratische Gegenstimmen zur Kenntnis nehmen. Abgeordnete anderer Fraktionen sind eingeschwenkt oder befinden sich in Gefängnissen oder im Exil.

Im Januar 2023 jährt es sich zum 90. Mal in einer Zeit, in der Demokratien auf der ganzen Welt bedrängt werden. Wohin dies führen kann, ist im Jahr 1933 zu beobachten, weshalb es gerade jetzt Betrachtung verdient – Die Vergangenheit ist fern und nah zugleich.

Auf ARTE verfügbar vom 24/01/2023 bis 23/04/2023