Lebenslauf-Fälschung: Lauterbach gerät weiter in Bedrängnis

Hat Gesundheitsminister Lauterbach sich mit erfundenen Drittmittelversprechen und weiteren falschen Angaben zwei Professuren erschlichen? Recherchen des Verlegers Thomas Kubo und der Welt am Sonntag legen genau das nahe.

„Der Bundesgesundheitsminister hat auf die Recherche von WELT AM SONNTAG zu falschen Drittmittelangaben bei seiner Bewerbung auf eine Professur reagiert – und Erinnerungslücken vorgegeben. Die Opposition und ein damals unterlegener Mitbewerber fordern nun Aufklärung. „

In der Politik werden nun Rufe nach Aufklärung laut – sogar aus der Ampelkoalition. 

Wolfgang Kubicki, FDP-Vize, verwies im Gespräch mit WELT auf Aussagen Lauterbachs während der Plagiatsaffäre des Ex-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Damals hatte Lauterbach gesagt: „Wenn der Minister ein notorischer Schwindler ist und selbst Hochstapelei nicht ausgeschlossen ist, dann ist das kein Minister für uns.“ Er sprach davon, Guttenberg wolle die Bevölkerung „verarschen“. 

Kubicki sagte nun: „Lauterbach wird nicht erwarten können, dass er für eventuelle schwerwiegende Verfehlungen in der Vergangenheit die vollumfängliche Rückendeckung seiner Koalitionspartner erhält.“ (…)

Und Tino Sorge, gesundheits-politischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, sagte WELT: „Die Vorwürfe wiegen schwer. Sollten sie sich bestätigen, würde das die Karriere von Karl Lauterbach in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Ein frisierter Lebenslauf würde auch auf die Eignung für das Ministeramt abfärben“. 

Dass Lauterbach nun behaupte, er könne den konkreten Fall nicht mehr rekonstruieren, „erinnert bizarr an die angeblichen Erinnerungslücken von Olaf Scholz“. Die Union verlange „Transparenz und Aufklärung“. (…)

Dietmar Bartsch, Linken-Fraktionschef, fragte im Gespräch mit WELT, ob Lauterbachs „Erinnerungen im Lockdown“ seien. 

Es stehe der Verdacht im Raum, „dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach versucht hat, seine Karriere mit Hochstapelei zu beschleunigen. Lauterbach sollte seinen Erinnerungslücken zügig eine Auffrischungsimpfung verpassen und die im Raum stehenden Unklarheiten vollständig ausräumen“.“

Hier gefunden: https://t.me/EvaHermanOffiziell/126153

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat zurückhaltend auf Vorwürfe reagiert, im Jahr 1995 bei einer Bewerbung für eine Professur falsche Angaben gemacht zu haben. WELT-Reporter Tim Röhn berichtet über die Recherchen. „Das Gesundheitsministerium hat unsere Anfrage bislang komplett ignoriert“.

WELT-TV

 

Kubicki: „Beschönigungen und Übertreibungen rechtfertigen eine fristlose Kündigung“

WELT-Interview

 

KARL LAUTERBACH: „Das zieht sich wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf!“

WELT Interview

Artikel von Thomas Kubo
auf hintergrund.de

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