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Der Untergang des Rechtsstaates

Im Rubikon-Exklusivgespräch diskutiert Walter van Rossum mit Alexander Christ, Anwalt und Autor des Spiegel-Bestsellers „Corona-Staat“, und der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot über den Niedergang des Justizsystems.

Von Walter van Rossum auf rubikon.news

Schön, dass die meisten die Pandemie wenigstens viral ganz gut überlebt haben. Von unserem guten alten Rechtsstaat kann man das so ohne Weiteres nicht sagen. Nach ein paar Änderungen im Infektionsschutzgesetz konnten bestimmte Minister, aber auch Landräte mal kurz die Grundrechte aussetzen, je nachdem welches Bedrohungsszenario das Robert Koch-Institut gerade liefern konnte und sollte. Menschen, die das nicht ganz unkommentiert mitmachen wollten, bekamen nicht Besuch von der Polizei, sondern von schwer bewaffneten Einsatzkommandos, die Wohnungen und Geschäftsräume durchsuchten. Computer wurden beschlagnahmt und berufliche Existenzen wurden ruiniert — oft genug bloß aufgrund von einfachen Ordnungswidrigkeiten.

Vielleicht waren wir alle naiv, aber wir wähnten uns einigermaßen geschützt von diesem Rechtsstaat. Das kann man heute nicht mehr sagen. Es geht nicht nur darum, das Versagen des Rechtsstaates aufzuzeigen, sondern wie es möglich war, dass ein seit geraumer Zeit einigermaßen funktionierendes Rechtssystem sich von einer Macht beugen ließ, vor der es uns hätte schützen sollen.

Video: Walter van Rossum im Gespräch mit Alexander Christ und Ulrike Guérot