Gesundheitsminister Lauterbach lehnt Lockerungen der Corona-Maßnahmen derzeit ab. Das Ausscheren Söders bei der Impfpflicht für Pflegekräfte sieht er als „gefährliches Signal“.
Gesundheitsminister Lauterbach sprach sich auf der heutigen Pressekonferenz (8.2.) mit RKI-Chef Wieler gegen Lockerungen und zu schnellen Öffnungen aus.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht sich zu diesem Zeitpunkt der Corona-Pandemie nachdrücklich gegen zu frühe Lockerungen aus. Anlässlich der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage sagte Lauterbach in Berlin, dass eine zu frühe Öffnung nur eine Verlängerung der Welle bedeuten würde.
„Ein schnelles Abflachen der Welle würden wir damit nicht erreichen“, sagte Lauterbach. Die Diskussionen seien derzeit völlig fehl am Platz. „Wir schaden uns selbst“, betonte der Minister.
Der Höhepunkt der aktuellen Omikron-Welle sei Mitte Februar erreicht, durch den Omikron Subtyp BA.2 eventuell ein wenig später.
Kritik an Söders Alleingang
Lauterbach kritisierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der in Bayern die Impfpflicht in Alten- und Pflegeheimen nicht umsetzen will. Das halte er für ein „sehr gefährliches Signal“. Von der Bevölkerung werde erwartet, dass sie bei den Corona-Maßnahmen mitgehe und sie befolge. Jetzt entstehe der Eindruck, dass das für Ministerpräsidenten nicht gelte.
Es gehe nicht darum, das Personal zu schikanieren, sondern darum, vulnerable Personen zu schützen. „Jeder von uns bringt in Erinnerung, wie dramatisch die Probleme gewesen sind, als uns vor gut einem Jahr in diesen Einrichtungen sehr viele Menschen leider gestorben sind“, sagte Lauterbach.
Der Bund könne Hilfestellung anbieten, etwa mit Musterbenachrichtigungen für Gesundheitsämter, mit denen sie die betroffenen Beschäftigten anschreiben könnten, so der Minister: „Wir können mit allem helfen. Aber ganz konkrete Anfragen habe ich weder aus Bayern noch von der CDU gesehen. Es ist offensichtlich so, dass man sich hier von dem Gesetz verabschieden will, und das ist falsch.“
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